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Life
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„Motor zwingt uns zurück“

 Januar bis Dezember 2003

 Dienstag 28. Jänner 2003! Georg holte uns um 1505 von Miami Flughafen ab, nachdem ein "Hund" unser Gepäck abschnüffelte und sie Gabis Apfel konfiszierten. Unsere Key of life hat alles gut überstanden und nach einer gründlichen Reinigung gehen wir am 31. Jänner 2003 wieder von Carol Anne´s Dock ab um Richtung Dinner Key zu gehen. Wieder mal funktioniert der Magellan Blazer 12 nicht mehr, und auch der Magellan 315 spinnt? Nachdem wir wieder vor Dinner Key unseren Anker gesetzt haben, versuchte ich ein paar mal Bruno auf seinen Boot zu erreichen, obwohl sein Dingi hinter dem Boot hängt, antwortet er nicht! Am Donnerstag den 6. Februar steige ich mit Heinz, einem anderen Deutschen der hinter ihm vor Anker liegt auf Bruno´s Boot und finde ihn tot auf seiner Koje liegen. Mein Geruchssinn hatte mich also nicht getäuscht als wir vorbei fuhren. Nachdem ich Küstenwache verständigt hatten und die Hubschrauber von den Fernsehstationen über uns kreisten, wußten wir das als "Zeichen" zu sehen. Einen Motor von Bruno konnten wir uns nun aufzeichnen und somit beschlossen wir wieder in die Bahamas zu gehen. Wir hatten wieder mal genug vom "gelobten Land". Nachdem endlich unser Magellan nun das dritte mal aus der Reparatur zurück war, gehen wir am 27. Februar 2003 wieder über den Golfstrom in Richtung Bimini, Bahamas. Am Freitag den 28. Februar haben wir um 0335 den Leuchtturm von North Rock eine 1/4 SM an BB, und wir segeln in die Große Bahama Bank rein. Wieder spinnt auf 25°34'N und 78°24'W unser GPS und wir fahren wieder mal über 70 Knoten schnell einen Zick Zack Kurs für ein paar Minuten! Das selbe Phänomen hatten wir bereits zweimal auf der Bahama Bank, bei unseren Übersteller der "Bravehaert". Bermuda Dreieck, oder nur der Magellan? 

Einen nicht geringen Schock bekomme ich am 26. März als ich feststellte, dass ca. 50 meiner Musik CD's kaputt geworden sind, habe Löcher in der Beschichtung, obwohl es alle original gekaufte CD's sind und keine kopierten. Bin etwas verzweifelt, den ich habe keine Erklärung dafür, noch finde ich zwischen den verschiedenen CD's einen Zusammenhang. Verbringen schöne Zeit in "Normans Cut" vor der Insel des ehemaligen Drogenbarons Carlos. Am Samstag den 5. April stelle ich fest, daß meine Seewasserpumpe rinnt, beim tauschen der Simmeringe die ich ja in Reserve habe, mache ich beim Einbau einen kaputt! Könnte mich in den Ar... beißen, aber was soll man machen. In Black Point warten wir auf Ersatz, den uns Georg von Ft. Lauderdale mit dem Flugzeug einfliegen läßt, kostete 50 Dollar, statt 5 $ normal in Geschäft! Als Draufgabe geht am 11. April 2003 an unseren 1001 Bordtag der Wassermacher " PUR 35" kaputt. Bei dem Service von PUR um 240 Dollar, hatte einer der amerikanischen "Spezialisten" die Verschlußschraube vom "Shuttle" schräg angesetzt und dabei das Plastikgewinde zerstört und das Gewinde "neu" geschnitten! Gut das wir an Bord waren, sonst hätte der Wassermacher pro Stunde an die 500 Liter Wasser ins Boot gepumpt! Nachdem ich ein Verschlußstück in Reserve an Bord hatte, gelang es mir den Wassermacher wieder zu reparieren, wenn auch die O-Ringe erneuert werden sollten, wobei diese Größe natürlich nirgends aufzutreiben war.

Am 10. Mai gehen wir durch den Exuma sound zurück nach Norden und beim einlaufen, wo schon die Ebbe gegen uns stand, merkte ich beim Galliot Cut, wie gut ein paar PS am Motor mehr wären. Es dürfte die Saison für Flüchtlinge aus Haiti sein, in Black Point kommt ein 7 m Boot mit 32 Flüchtlinge an, und am Mittwoch ist drei SM vor uns eine Haiti Sloop von 40 Fuß mit 173 Flüchtlingen an Bord mit knapp 10 cm Freibord fast am sinken. Sie wird von Ray, einen Freund und Parkranger von Waderick Wells an den Strand einer Insel geschleppt und auf Grund gesetzt um die Leute nicht zu gefährden.

Nachdem ich die Ventile neu eingeschliffen habe und bereit war am Montag den 9. Juni die Zylinderköpfe wieder aufzusetzen, kommt, während ich im Motorraum sitze ein Funkspruch von "Lalubi" Rainer und Renate sind gerade eingelaufen und beim Ankermanöver bricht ihm die Gummikupplung von der Welle und er treibt durch den Hafen. Leider konnte ich ihm da auch nicht viel helfen, fast unglaublich, eine halbe Stunde später kommen seine Freunde mit "Gone with the wind" und auch ihnen bricht beim Manöver die Kupplung auseinander! Es passiert doch nicht nur uns!!! Nach einer mehr oder weniger erfolgreichen Reparatur, läuft unser Motor wieder und wir versuchen ihn natürlich nicht zu sehr anzustrengen, hoffen aber damit nach Florida zu kommen, auch wenn eine Zylinderkopfdichtung nicht neu ist, aber er läuft. Dank unseres Motorschadens haben wir ein paar schöne Tage mit "Lalubi" und "Gone with the wind" und wir leisten nochmal etwas Technik an Bord, und kaufen uns von "Lalubi" einen gebrauchten PC Lap top, einen Dell Inspiron 4000 wo wir nun auch Wetterfax runterladen können und mit dem GPS in Verbindung ein gutes Navigationsprogramm bekommen mit allen elektronischen Seekarten. Es tut natürlich weh unserem Apple untreu zu werden, aber wie jetzt, schreibe ich doch lieber auf meinem Apple Power Book statt auf einem schnöden Dell! Die Aktionen mit den durchziehenden Booten, die alle auf ein Wetterloch warten, möchte ich hier nicht detaillieren aber es gab genug Ärger mit den "Nasenbohrern" die glauben Fahrtensegler zu sein. Am 29. Juni setzen wir kurz nach Nassau die Segel und gehen Richtung Florida. Nach 144 SM unter Segel, setzten wir am 30. Juni vor Bimini den Anker da der Wind total eingeschlafen ist und kommen zum schlafen. Die Aries hat mit dem neu fix montierten Ruder super gearbeitet. Am 1. Juli gehen wir um 1105 Anker auf und Richtung Miami, Wind wird weniger und trotz Spinaker weiß ich bald, Miami ist nicht zu erreichen, der Golfstrom nimmt uns mit mehr als 3,5 Knoten nach Norden mit, nach Westen machen wir gerade einen Knoten gut. Mit Coast Guard die uns in der Nacht verfolgen und erst nach etlichen Funkanrufen antworten, über etliche Gewitterzellen und eintauchen unserer Genua beim bergen, steht fest: Auch Ft. Lauderdale ist nicht zu schaffen somit ist das nächste Ziel West Palm Beach! Über SSB spreche ich mit Norman von der "Walkabout" der in West Palm beach vor Anker liegt. Später noch mit ihm Kontakt über VHF und er kommt uns mit seinem starken Dingi in der Hafeneinfahrt entgegen, wir haben auch die restlichen 83 Sm geschafft. Norman bleibt in der Nähe falls der Motor es nicht schafft, aber er macht keine Probleme, bis hinein zum Lake Worth wo wir dicht am Hafenbecken am 2. Juli 2003 um 1255 auf 24°46'01 N und 80°02'65 W den Anker setzen. Das "gelobte Land" hat uns wieder!

Mitte Juli, wir nehmen uns ein Leihauto um div. Motoren anzusehen die zum Verkauf stehen, leider größtenteils nur "Schrott". Magellan hat mir nun einen "Spor track" GPS mit allen Zubehör gesendet und vorher schon einen "Spor track" an meine alte Postadresse nach Miami, die ihn für mich aufgehoben haben, für eine Gebühr von 32$, versteht sich. Nun habe ich jedenfalls zwei GPS mit Zubehör im Wert von ca. 800$ von Magellan erstattet bekommen, was mich etwas friedlich stimmt, obwohl ich trotzdem niemanden einen Magellan mehr empfehlen würde. Den nachgemachten CQR Anker, mit geschweißten Stiel habe ich Chuck von Sailorman zurückgegeben, und er gab mir ohne Probleme auch nach drei Jahren das Geld zurück. Haben uns nun um 460$ einen original CQR Anker mit 27kg gekauft, wo hoffentlich nie mehr ein Stiel brechen wird.

 Am 31. Juli 2003 finde ich in unserem Dingi, am Dock der Riviera Beach Marina einen Zettel von "Jan" einen Polen der aber österreichischer Staatsbürger ist und seit sieben Jahren in der USA lebt und arbeitet. Er arbeitet an seinen Boot hinter der Marina und hat eventuell einen Motor für uns. Zufälligerweise ist es der gleiche Motor den ich bereits in meiner früheren "Key of life" hatte, einen Mercedes MB 180 auch OM 636 genannt, einen vier Zylinder Diesel mit 40 PS, wo er neue Lager in die Kurbelwelle gegeben hat! So wie es aussieht, würde er mit dem Hurth Getriebe auch in unseren Motorraum passen. Nachdem wir alles ausgemessen haben und uns mit dem Preis einig wurden, werde ich den Motor kaufen, vorausgesetzt er ist in Ordnung so weit ich in an Land testen kann. Wobei ich auch offen lasse, daß eventuelle Schäden, wie Einspritzpumpe oder ähnliches von Jan getragen werden. Nun verbringen wir "Stunden" am Telefon um div. Ersatzteile zu bekommen. Die Seewasserpumpe rinnt und gehört repariert, leider gar nicht so einfach. Die Pumpe ist eine Jabsco Impellerpumpe mit Keilriemen angetrieben, nur leider ist sie aus Europa. Das Problem ist, Jabsco USA spricht nicht mit Jabsco in England, aber.... es gibt in Clearwater Florida die Fa. Depco pump, die auf europäische Pumpen spezialisiert ist. Nach langen Telefonaten bekomme ich die Ersatzteile von Depco pump zugeschickt, aber es ist nicht zu glauben, die Fachleute senden mir die richtigen Simmerringe für die Pumpe, nur die Kugellager sind zu groß! Somit ganze Pumpe eingeschickt, mit dem Erfolg, daß die auf europäische Pumpen spezialisierte Firma, keine Ersatzteile hat? UM 350$ bekomme ich dann eine deutsche Seewasserpumpe von "Oberdorfer" wobei erst mal Jan eine neue Halterung bauen muß, da die alte natürlich nicht paßt, aber wir bekommen sie an den richtigen Platz. Wenn ich damals schon gewußt hätte, was ich mit dieser Pumpe noch erlebe, hätte ich vielleicht da schon den Kauf des Motors überlegt.

 Am 7. August 2003 geht 3km von uns ein Tornado durch und richtet starken Schaden an, wir bekommen Böen mit 50-60 Knoten Wind ab, was ein paar Boote stranden läßt, aber unser Anker hält gut. Hunderte "Mobil homes" werden zerstört, und nun begreift man den Witz, warum man sie "mobil homes" nennt. "Wenn ein Tornado kommt, werden sie mobil". Wir reinigen und lackieren den Motor und machen alle notwendigen arbeiten um ihn testen zu können. Am 14. August hat ganz Nordamerika keinen Strom, durch einen Fehler der in Europa undenkbar ist, aber das amerikanische Stromnetz ist seit 30 Jahren nicht verbessert worden und am Standart der dritten Welt! Dafür bauen sie lieber "smart Bomben"!

 Am 5. September 2003 Legen wir in der Marina am Molenkopf an, während "Fabian" als Hurrikan Kategorie 4 in den Bermudas großen Schaden anrichtet. Mit Jan's Hilfe bauen wir unseren alten Volvo Penta aus und stellen ihn der Gabriela mal in die Küche, worüber sie nicht sehr erfreut ist. Die üblichen Problem kommen, die alte Kupplung muß ich von der Welle schneiden, natürlich muß ich das gesamte Motorfundament ändern und eine andere Halterung schweißen lassen. In der Zwischenzeit ist "Isabel" ein Hurrikan Kategorie 4 geworden und kommt in Richtung Bahamas, was unsere Freunde von "Lalubi" veranlaßt, ihr Boot in George Town rausheben zu lassen und nach Ft. Lauderdale zu fliegen. Am Freitag den 12. September heben wir mit Hilfe von Jan und Ron unseren 220 kg schweren Volvo über unseren Baum mit einem Flaschenzug raus, und heben den Mercedes ohne Getriebe ca. 200kg, rein wo nun Gabriela einen neu lackierten Motor in der Küche stehen hat, was sie sonderbarerweise auch nicht sehr begeistert. Da ich auch interessiert bin den Motor endlich im Motorraum zu sehen, schaffe ich es mit Gabriela alleine, den Motor noch am Abend durch die Luke in den Motorraum und auf die neuen Motorhalterungen zu setzen, mit nur zwei kleinen Kratzern am Holzrahmen der Motorluke, ich muß sagen ich bin Stolz auf Gabriela, daß wir das alleine geschafft haben.

 Wieder als Draufgabe, kommt als ich bei meinem Citizen Tauchcomputer um 600$ die Batterie tauschen lassen will, der Uhrmacher drauf, daß die Zeiger rostig sind! Somit ist die Uhr nun das fünfte mal unterwegs nach Kalifornien, und ich weiß warum man hier die fünf Jahre Garantie braucht. Tropical Sturm "Mindy" ist vor Puerto Rico, und es beruhigt mich nicht sehr, ohne Motor zu sein, da die Wasserpumpe in Reparatur ist. Wir sind beim einbauen es neuen WC's während sich tropical Sturm "Nikolas" formt. Wir sind wieder vor Anker im North Lake und lernen die Crew von der "Unisono" kennen. Das Ende von Oktober könnte man ebenfalls als sehr turbulent bezeichnen, und ich glaube nicht zu übertreiben, daß normalerweise jeder "normale" sterbliche sofort in ein Narrenhaus eingeliefert werden würde, falls er alle ohne einen Herzinfarkt oder Nervenzusammenbruch übersteht! Bei meinem Apple Power Book geht nun entgültig der Bildschirm kaputt, somit ist es egal ob die Scharniere gebrochen sind oder nicht! UPS verliert das Packet mit meiner reparierten Uhr, wo ich aber nach Drohung mit Klage und Artikel in diversen Zeitungen, eine neue Citizen Tauchuhr um 600$ bekomme und wieder fünf Jahre Garantie! Aber ich kann wiederum niemanden eine Citizen empfehlen, vor allem da zwei Monate später aus der neuen Uhr, die wasserdichte Krone rausfiel und sie wieder repariert werden mußte. Ich will es nicht richtig wahrhaben, glaube aber das ich aus der Einspritzpumpe Diesel verliere, kann aber noch nicht eruieren wo genau. Nahe am "durchdrehen" bin ich, als ich feststelle, daß die Oberdorfer Seewasserpumpe, die gerade von Depco Pump repariert wurde, nach 8 Stunden wieder rinnt!

 Aber unser Problem mit dem Austritt des Diesels ist noch nicht gelöst, somit am 16. November nach nun 49 Motorstunden die Förderpumpe ausgebaut, da die "Spezialisten" meinen, es könnte an der liegen. Somit wieder mal ohne Motor! Es dauert bis zum 1. Dezember bis die "Spezialisten" eine neue Förderpumpe für meinen Motor gefunden haben, allerdings war an dieser Verzögerung Jan nicht ganz unschuldig, aber die Details stehen in meinem Buch. Rainer von "Lalubi" bringt uns die neue Pumpe nach Palm Beach und als ich sie gleich einbaue und voraussehend den Motor mit der Hand durchdrehe, macht es einen "Knock" und er Flansch der neuen Pumpe bricht ab!!! Weder Rainer, noch Gabriela oder ich können es fassen.

 Wir wollen unser Visa verlängern, was aber pro Person 140$ kosten würde, somit entschließen wir uns, früher nach Österreich zu fliegen, was wir sowieso vor hatten. Nachdem wir am 20. Dezember das erste mal unseren Ofen eingeheizt haben, da uns fast der A.. abfror, setzen wir am 23. noch einen zweiten Anker, da wir vorhaben unseren "Stein" die nächsten drei Monate alleine in der Bucht zu lassen. Jan und ein anderer Boater verspricht aber ein Auge darauf zu werfen. Am 24. feiern wir Weihnachten mit Renate und Rainer von "Lalubi" in Ft. Lauderdale mit einer köstlichen Weihnachtsgans und holen unsere Flugtickets von Annemarie ab, einer österreicherin die in Ft. Lauderdale ein Reisebüro hat, "Flatours". Am 28. Dezember bringen uns unsere Freunde von "Kamiros" an Land wo uns Georg nach Miami bringt und wir am 29. um 0130 mit Martin Air über Amsterdam nach Wien fliegen, diese Fluglinie ist übrigens sicher auch nicht zu empfehlen.


 Key of Life Co.Ltd. Sailing Club ANKH - Erich Beyer, Dir. Postfach 377 A-1140 WIEN - AUSTRIA - zuletzt aktualisiert: 18.01.2009 08:15