Key
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Life
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 „Völlig pleite in die Freiheit“

 Juni bis Dezember 2000

Die Folgenden Leseproben sind bereits Auszüge aus meinem Buch, dem 1. Teil von „Unter dem Key of life“ mit dem Untertitel “Weltumsegelung, der 3. Versuch”

 3. Kapitel „Völlig Pleite in die Freiheit“

 Blitzschlag in „Sea Itch“    Licht am Horizont – Zurück zu Carol Anne

  Samstag 1. Juli 2000 Die Einspritzdüsen von Johns Motor sind frei geworden und sein Motor läuft wieder, wenn ich es nicht selber gesehen hätte, würde ich Coca Cola mit Tabasco nicht glauben. Um 1500 wieder starkes Gewitter und Sea tow hat voll Beschäftigung die Boote wo runter oder raus zu ziehen. Der Wind dreht mit starken Böen nach NE und neben uns slippt einem Segelboot der Anker da er nicht damit gerechnet hatte, daß der Wind auf einmal auflandig[i] ist und treibt auf die Untiefe zu und bleibt mit Schräglage dort liegen bis es von einem Sea tow Boot runtergezogen wird. Kurz danach läuft die Stock up, ein Motorboot voll auf die Sandbank, wird aber von der Negrada, einem anderen Motorboot abgeborgen bevor noch die „Geier“ von den Abschleppbooten hier sind.

Bei diesem Gewitter bekommt die Sea itch, wie wenn sie mit dem Motor nicht schon genug Probleme hätten einen Blitzschlag ab, zwar nicht voll, aber der obere Teil des Holzmastes wird einen halben Meter abgesplittert und die Kabel die am Mast angenagelt waren wurden rausgerissen und sämtliche Elektrik ist TOT!!! Leider ist nun auch sein Echolot kaputt und in diesen seichten Gewässern mit den ungenauen Karten ist das sehr unangenehm, nur sein VHF funktioniert noch da er die Antenne nur auf seinem Kajütdach stehen hatte. Wir müssen anscheinend doch auch etwas Glück haben, den die Sea Itch liegt keine 50 m von uns entfernt am Anker und hat einen kürzeren Mast aus Holz und unserer ist aus Aluminium, wieso gerade er der Blitzschlag abbekam und nicht wir ist mir unverständlich, aber ich bin natürlich sehr froh darüber, daß mich diesmal die „schwarze Wolke“ übersehen hat. Wie nun fast jeden Abend gibt es wieder ein Feuerwerk, diesmal kommt es vom Sea Aquarium das nördlich von West Point auf Key Biscayne ist.

 Ich wollte mir nur ansehen, ob wir mit unserem Tiefgang wenigsten so weit in die Mangroven einfahren könnten um sich zu vertauen und von einem Hurrikan geschützt zu sein, aber es war eindeutig zu seicht und zu riskant es zu versuchen näher in den Creek einzufahren. Bei Jewfish creek findet man ein paar Stellen wo man zwischen den Mangroven einen genügenden tiefen Kanal findet wo man so weit wie möglich reingeht und das Boot dann an den Mangroven wie ein Spinnennetz vertäut und hofft den Hurrikan zu überstehen. Die Mangroven halten einiges aus und somit hat man eine gute Chance, falls man nicht direkt vom Hurrikan getroffen wird, denn dann braucht man sich keine Gedanken mehr machen und es wäre besser man wäre nicht am Boot, sondern in einem Hurrican shelter! Da wir für heute genug erforscht haben, setzen wir vor dem Steamboat Creek den Anker um zu übernachten, da es bereits wieder rundherum schwarz wurde und im Norden über dem Card Sound die ersten Gewitter anfingen. 

Aber nachdem ich Geir angerufen habe, kann ich es fast nicht glauben, obwohl ich die 12 als meine Glückszahl betrachte und heute ja der 12. ist, Geir hat vielleicht einen Überstellungstörn für uns, wenn ich mit dem Eigner mit dem Preis einig werde. Wir könnten eine "Beneteau Oceanis 46" von Tortola (British Virgin Islands) nach Fort Lauderdal überstellen, er hat keine Zeit dafür und würde uns den Job vermitteln. Geir kommt sogar mit seinem Motorrad von Ft.Lauderdale nach Dinner Key und hat einen Brief an den Eigner für mich vorbereitet mit meinem Preisangebot. Für die knapp 1200 Seemeilen veranschlagen wir eine voraussichtliche Zeit von 10 Tagen und pro Tag 200.-$, Verpflegung und Flug natürlich extra. Es war ein sehr billiges Angebot von mir, den normalerweise nehme ich alleine als Skipper 200.- $ pro Tag, hier ist aber Gabriela als Crew mit inkludiert! Aber wir können das Geld dringend brauchen und für mich und Gabriela ist es eine Erfahrung in der Karibik die wir gut nützen können, und außerdem gibt es genug andere die es sofort machen würden. 

Wir verlassen Biscayne  Bay diesmal nicht durch den Hafen von Miami sondern durch den Biscayne Channel der tief genug für uns ist und gehen vorbei an alten "Pfahlbauten" die entweder nur für Wochenende gedacht waren aber jetzt unbewohnt scheinen. Allerdings sind ein paar dieser Häusern auf den Plattformen ganz schön groß und es wäre sicher lustig darauf zu leben, wenn es nicht etwas weit mit dem Dingi zu rudern wäre bis man beim nächsten Supermarkt ist! Rundherum ist es teilweise nur einen halben Meter tief und an manchen Stellen fällt es sogar trocken, an sich ist die ganze Bay Biscayne an der tiefsten Stelle nur knapp 10 Meter tief. Es gibt weiter südlich nur mehr ganz selten einen Kanal wo man die Bucht verlassen kann und dann nur bei Hochwasser wenn man so wie wir, einen Tiefgang von 1,83 m hat!

 Es gibt zwar auch an markanten Stellen "Leuchtfeuer" aber die sind gegen die manchmal hell erleuchteten Ufer nur sehr schwer auszumachen. Bevor man allerdings in Richtung Osten den "New River" hinauflaufen kann kommt eine Gabelung wobei in der Mitte wieder die dreieckförmige Untiefe liegt, die sehr seicht ist aber wir schon bei Tageslicht kennen lernten und passierten! Der Intracoastal dreht nach STB ab und man muß an dieser Untiefe mit nur unbeleuchteten Markern an BB vorbeilaufen bevor man dann hart BB nach Osten in den New River einsteuern kann. (Wenn es Tag wäre könnte man wieder, vor der an STB liegenden großen Villa im Garten das "La Cost Krokodil" sehen woran man erkennen kann wem diese Villa gehört)

Ich erinnere mich an alte Zeiten, wo die B-Schein Prüflinge Angst vor der Nachtansteuerung von Grado hatten! Ich habe keinerlei Probleme und sehe auch in der Nacht ziemlich gut aber im New River vor den Brücken unsere Key of life mit den 20 Tonnen und etwas mickrigen 25 PS in der Mitte zu halten, lassen mir manchmal die Schweißperlen aufsteigen!!

 Obwohl Gabi am Bug stand und versuchte die richtige Richtung zu finden, war es nicht leicht gegen die Lichter der großen Marinas, irgend etwas zu erkennen oder zu sehen, wir waren so stark geblendet, daß wir nur "Schwarz" rundherum sahen! Bei einer Marina mit dem treffenden Namen, River Bend Marina, fuhren wir in die Einfahrt der Marina statt den Fluß entlang der hier hart nach STB abbog. Wieder mit dem Retourgang aus der Marina  zu kommen war ein "Kapitel" für sich aber ich schaffte es! Trotz Gabi am Bug als Lotsen gelang uns diese Aktion in ähnlicher Form noch zweimal aber es wäre jetzt leicht nur der Gabi die Schuld zu geben, ich hätte es am Bug wahrscheinlich auch nicht besser ausmachen können die starken Lichter mit den Überwachungsscheinwerfern in den Marinas waren "tödlich" und man war geblendet obwohl ich bereits so langsam fuhr, daß ich gerade noch manövrieren konnte, aber es nützte nichts und so sind wir eben dreimal in die "Garage" gefahren. Die vorletzte Brücke wo der Interstate Highway 95 darüber führt ist eine fixe Brücke mit lichter Höhe von 55 Fuß und danach kommt nochmals eine Eisenbahnbrücke die aber bereits mit viel Lärm in die Höhe ging als wir näherkamen, daß war übrigens bevor wir kurz danach das dritte und letzte mal in die "Garage" fuhren! Ab hier war es dann nur mehr dunkel und im New River selber gab es keinerlei Marker also gingen wir die ca. letzten zwei Seemeilen in Schleichfahrt den "South Fork" entlang. Normalerweise waren zwischen den Kanälen immer Schilder welche Straße dazwischen liegt, ich brauche natürlich nicht extra zu sagen, daß wir kein einziges Schild sahen obwohl wir schon an zig Kanälen vorbeigefahren sind! Wir sahen uns fast die Augen aus dem Kopf um zu sehen wohin wir gehörten und welcher Kanal nun zur Marathon Lane gehörte wo unser Liegeplatz war!

 Dienstag 25. Juli 2000 Um 0530 stehen wir auf und frühstücken an Bord und fahren zum Flughafen um nach Tortola zu fliegen und die "Braveheart" nach Fort Lauderdale zu überstellen, aber diese Geschichte will ich hier nicht beschreiben, sie ist zu lang und würde ein eigenes Buch füllen können, denn wer sie ließt wird sich sicher keine Beneteau mehr kaufen, oder sagen wir sicher keine die in der USA Massachusetts gebaut wurde. Eigentlich bin ich froh das ich weder für die "Yacht" noch einer anderen Yachtzeitschrift als Journalist arbeite, denn da könnte ich sicher nie die Wahrheit über diesen Überstellungstörn schreiben, der alle Rekorde gebrochen hat, und als der längste Übersteller in die Geschichte eingehen wird: "43 Tage von Tortola nach Ft. Lauderdale!"

„Die Moral von der Geschicht, Regattageschwindigkeit war es sicher nicht!“

 INTERMISSION: Da wir aber genug dabei erlebt haben, werde ich es sicher irgendwann genau beschreiben, angefangen von einem Sachverständigen der ein Vollidiot gewesen sein muß, oder total korrupt um die vier Jahre alte „Beneteau Oceanis 646“ Charterkrücke von Mooring, die eigentlich ein Wrack war obwohl sie vorher drei Wochen lang total überholt wurde frei gegeben hat, über Hurrikan Debie den wir in Samana DR abgewettert haben, bis zur Rettung von drei Personen die auf der großen Bahama Bank in Seenot kamen. Am Boot ging alles kaputt, von undichten Luken bis Kühlschrank, Heißwasserboiler, Thermostat, Ruderlager, Autopilot, Gasherd, Starter, Lichtmaschine, Kabelbrand und Keilriemen. Für diejenigen die aber trotzdem etwas reinlesen wollen, habe ich das Schifflogbuch, daß ich für den Eigner weil es natürlich zu Zahlungsproblemen kam in englisch geschrieben habe, als 2.Brief im Anhang reingestellt als Kurzfassung unseres Erlebnisses.

 4. Kapital „Zurück am Boot“

 Kampf um Lohn - Hendricks Isle - Schrotflinte modifiziert - Miami anders gesehen 

 Kampf um Lohn

 Am Dienstag den 5. September 2000 sind wir wieder zurück auf unseren „Stein“, wir haben unsere Sachen und unser Dingi wieder an Bord gebracht. Die Transporttasche vom Dingi wurde von American Airlanes zerrissen und ein Ruder gebrochen, etliche Anrufe mit Reklamationen hatten nichts genützt und es wurde uns nichts ersetzt! Da Bob Ross von Mooring Charter meint unser Preis wäre zu hoch und der Eigner nicht zahlen will, schlafen wir noch auf der „Braveheart“ in der Bahia Mar Marina, vor allem hat dann auch Carol Anne keine Probleme mit dem Nachbar der sie sofort anzeigen würde wenn wir an Bord schlafen.

Am Donnerstag sind wir bei Moorings und telefonieren in einer offenen Konferenzschaltung mit dem Eigner von „Braveheart“ Doug Wade und Bob Ross der Manager von Moorings kann zuhören. Ich habe an Doug bereits ein Fax gesendet und es im Anhang als 3. Brief reingestellt damit die Sache etwas erklärt wird. Bob Ross ist es gar nicht recht, daß ich meine Meinung über den Sachverständigen Geoffrey Williams so offen dem Eigner am Telefon sage, da er ja von Moorings gestellt wurde. Und nach meinem Bericht an Doug ist es offensichtlich, daß hier ein Betrug vor sich ging, und das war für Mooring alles andere als ein Renommee. Mir war natürlich absolut klar, daß ich von Mooring sicher nie wieder einen Übersteller fahren durfte, aber andererseits bezahlt mich ja der Eigner und der hat ein Recht darauf die Wahrheit über die Gepflogenheiten von Mooring und ihren Sachverständiger zu erfahren. Immer wieder versuchte mich Bob Ross am Telefon zurück zu halten damit ich nicht weiter aus der „Schule“ plaudere, was ihm aber nicht viel nützte. Die Probleme was wir unterwegs hatten, kosteten mich wieder jede Menge graue Haare und noch dazu ging die langjährige Freundschaft mit Geir dabei auch zu Bruch, da er natürlich eher im Interesse von Mooring dachte als an die Wahrheit, da er uns ja an Bob Ross vermittelt hatte. Doug Wade machte mir noch ein Angebot mit 5000.- $, das ich aber ablehnte und ihm erklärte, daß ich ihm keineswegs böse bin und auch seine Seite verstehe, aber er soll so fair sein und auch mich verstehen, ich fahre nicht zum Spaß einen Überstellungstörn. Ich sagte ihm noch, daß es kein Problem ist und ich das Boot beschlagnahmen lasse und wir werden die Sache bei Gericht klären. Da aber die „Braveheart“ eigentlich schon verkauft war, wer immer der arme nächste Eigner sein würde, und eigentlich schon auf einem Lastwagen unterwegs nach Kalifornien sein sollte, war eine weitere, und wahrscheinlich sehr lange Verzögerung, weder Doug Wade noch Bob Ross recht. Nach einem Telefongespräch von fast einer Stunde, erklärte sich Doug bereit meine geforderten 8705.- US$ zu zahlen und er will mir einen Barscheck zukommen lassen. Er verlangte aber von mir einen genauen Bericht, den er mit einer korrekten Abrechnung natürlich auch bekam, wie im 2.Brief im Anhang im „Bootslog“ nachzulesen ist. Mit diesem Bericht über den Sachverständigen und dem Mooring Stützpunkt in Tortola konnte der Eigner aber dann bei Mooring über einen Anwalt reklamieren und bekam von Mooring den größten Teil seines Geldes wieder retour, ich war aber aus der „Skipperliste“ von Mooring für alle Zeiten gestrichen.

 Da wir die Hurrikan Saison abwarten wollen haben wir uns entschlossen in Ft. Lauderdale zu bleiben und das verdiente Geld gleich wieder in unseren „Stein“ zu stecken um ihn weiter wohnlicher und sicherer herzurichten. Hier können wir uns in den Kanälen tiefer im Land im Falle eines Hurrikan verstecken. Wir haben einen Liegeplatz für 420 $ im Monat (6720.-ATS) gefunden, und das ist noch billig, auf Hendricks Isle 309 in Ft. Lauderdale in der Nähe von Las Olas dem alten Touristen­viertel wo es noch erlaubt ist an Bord zu leben.

Um 1545 gehen wir von Carol Annes Steg ab und wieder den New River hinunter. Da Lucky die Kanäle rund um Las Olas angeblich gut kennt, kommt er als Lotse mit uns mit. Da er aber bereits wieder etwas „lustig“ unterwegs ist, hat er sich etwas verspätet und wir können wieder mal an einem Steg im New River anlegen und um 1700 festmachen und bis 1730 warten bis die Brücken wieder öffnen. Lucky vertreibt sich die Zeit mit noch ein paar Bieren. Wir haben uns ein VHF Handfunkgerät gekauft mit dem Lucky nun den Funkverkehr mit den Brücken führt als wir um 1730 weiter den New River runter wieder unterwegs sind. Es erleichtert mir die Sache um einiges, mich nur auf die Fahrt konzentrieren zu müssen, aber es ist immer noch genug Aufmerksamkeit notwendig um den Verkehr zu kontrollieren die wieder ohne Rücksicht auf Verluste an uns vorbeifahren oder überholen, ohne dabei zu bedenken das ich mit meinen 20 Tonnen weder schnell manövrieren kann, noch stoppen.

 Mein Citizen Uhr mit Tauchcomputer die mich bereits 65.-$ für zweimal Batteriewechsel kostete und undicht war, mußte ich nun mit UPS nach Kalifornien senden, da das Uhrband in Teile zerfiel, weil bei einer „Taucheruhr“ die Stifte zwischen den Gliedern abgerostet sind, ich erwähnte die Geschichte schon am Anfang die sich über acht Jahre fortsetzt. 

In der Zwischenzeit wollten wir uns einmal auf meinen bereits 20 Jahre alten Videorecorder ein Video ansehen, als er seinen Geist aufgab, die Spur sprang auf und ab und ließ sich nicht mehr justieren und es war nur mehr "Schwarz und Weiß" zu sehen somit gab ich ihn zur Reparatur! Wieder bekam ich den Beweis wie blöd dieses Volk hier ist und was sich alles Techniker nennt! Der blödeste österreichische Hilfsarbeiter ist ein "Professor" gegenüber was sich hier "Facharbeiter" - "Techniker" oder "Manager" nennt!! Ich muß diese Reparatur Geschichte kurz erzählen so unglaublich sie ist. 

 Dann starten wir den Versuch mit Gabis öster­reichischem Rezept die Antibabypille zu bekommen, in Florida nicht so einfach und ein „Spiesrutenlauf“! Keine Chance in den diversen Apotheken mit einem österreichischen Rezept die Pille zu bekommen, und ein Doktor verlangt schon 100.- Dollar nur für das betreten seiner Praxis! Wir finden eine angeblich gute und billige Klinik in der Nähe wo man das österreichische Rezept umschreiben würde, allerdings ist man dort immer in der Gefahr das gerade ein Attentat auf die Klinik gemacht wird. Da in der Klinik auch Abtreibungen gemacht werden gibt es dort von "Frauen­organisationen" immer wieder Attentate und Demonstrationen die ausarten!!

 Weil es eine der seltenen Kliniken ist wo man Abtreibungen macht, behandeln sie die Frauen dort wie den "letzten Dreck" und die müssen sich das auch gefallen lassen, für Österreichische Verhältnisse unvorstellbar. Man ließ uns mal eine Stunde warten und es war ein Wunder, daß man dort etwas englisch verstand. Nach einer "dezenten" Nachfrage meinte die Assistentin das Gabi die Ärztin sehen mußte und das kostet dann 50.- Dollar um das Rezept umzuschreiben und Gabi mußte einen Fragebogen ausfüllen und eine Pinkelprobe abgeben und dann warteten wir wieder über eine Stunde bis die Assistentin kam und meinte, daß die Ärztin, eine jüdische Russin, nun verlangt, daß Gabi eine große Untersuchung machen muß für 100.- Dollar (1600.- ATS) um das Rezept zu bekommen!!! Nun hatte Gabi, die bereits etwas „fertig“ war, und auch ich genug und wir verließen diese "freundliche" Klinik!! Vor der Tür parkte ein Auto, wahrscheinlich das von der Ärztin, natürlich kein ordinäres Auto sondern ein "Hummer" also sicher nicht die Ärmste! Dieses Land ist sehr sonderbar, Bier bekommt man erst ab 21 Jahren im Supermarkt zu kaufen aber man kann ohne Probleme Kiloweise "Schlaftabletten" jede Art von Schmerzstillenden Mitteln und Beruhigungstabletten frei im Supermarkt kaufen!!! Ja sogar mit Coupons kann man um 2 (ZWEI) Dollar eine Flasche mit 500 (fünfhundert) Aspirin erstehen, es wundert mich nicht warum hier alle so bescheuert sind. Es ist hier leichter jede Art von Rauschgift zu bekommen als die Antibabypille, aber das dürfte der Regierung hier egal sein, daß die meisten hier auf alle möglichen Medikamente süchtig sind, dabei genügt es wenn man sich die Leute genau ansieht, dazu braucht man kein Arzt zu sein!

 Am 3. Dezember 2000 machen wir uns um 1145 auf den Weg nach Miami Beach, ein Teil des ICW und Miami den wir noch nicht gesehen haben. Um 1318 haben wir die Statue mit dem Conchbläser auf Claughton Island an BB und fahren diesmal den ICW weiter nach Nord, sonst sind wir hier immer nach STB den Hafen entlang zur Ausfahrt gefahren. Die Große Gitarre an BB auf der Music Hall ist nicht zu übersehen und auch nicht die „Affenkäfige“[1] die am Kai liegen und auf Touristen warten. Die erste Brücke die auf Dodge Island, dem Hafen von Miami führt hat 65 Fuß und ist kein Problem für uns, aber es ist sehr viel Verkehr von allen Seiten und ich muß höllisch aufpassen. Die nächste Brücke ist anscheinend immer offen und eine ehemalige Eisenbahnbrücke und nach ihr kommt ebenfalls eine alte Brücke die offen oder teilweise abgerissen ist, wo mal die A1A oder auch I41, oder MacArthur Causeway genannt geführt hat, und der Verkehr jetzt eher über die erste Brücke nach Dodge Island geht. Dann kommt die Brücke über den durch die Fernsehserie Miami Vice berühmt gewordenen Venetian Causeway, der dann immer gesperrt wird wenn sie die Verfolgungsjagden mit Hubschraubern filmen die an den Millionärsvillen entlang führen. Was die meisten aber nicht wissen, daß ein großer Teil von Miami Vice  in Ft. Lauderdale gedreht wird. Nach der Brücke verläßt man den ICW und es geht dann sofort hart nach STB nach Osten und man muß genau im Kanal nahe der Inseln bleiben um nicht auf Grund zu laufen, die Wassertiefen sind gerade um die sieben Fuß. Auf den Inseln, die teilweise künstlich angelegt worden sind haben zahlreiche Filmstars ihre Villen und sinniger Weise natürlich auch italienische Namen wie San Marco,- San Marino,- Di Lido, und Rivo Alto Island. Als der Kanal dann wieder nach Norden führt setzen wir den Anker, aber nicht lange, denn ein anderer Yachtie der mir dem Dingi vorbeifährt, warnt uns, daß uns die Coast Guard hier vertreiben wird, es ist zu nahe zur Zufahrt der Bootsrampe. Wir gehen noch mal Anker auf und legen uns um, nun etwas weiter nach Nord kurz nach der Marina und den Appartementhäusern von Sunset Island wo wir nun besser liegen.[2]

 Am Mittwoch 6. Dezember 2000 macht unsere Starterbatterie Probleme und ich muß Versorgungsbatterie zu Hilfe nehmen um zu starten!! Somit kaufe ich am nächsten Tag eine neue Batterie um 74.- Dollar und muß auch gleich für die Entsorgung mit zahlen somit bringe ich ihnen gleich meine alte Batterie zurück, wenn ich schon dafür bezahlt habe. Nach Einbau kann ich wieder ohne Probleme super starten, aber die alte Batterie war bereits längere Zeit am Ende und bei kalten Wetter hätte ich sicher schon früher Probleme bekommen, egal wie man es dreht, das Geld rinnt einem durch die Finger! Dabei möchte ich gar nicht daran denken was man hier ausgeben könnte nur beim Einkaufen, das heißt, wenn man es sich leisten kann!! Unverständlich sind die Preise für uns sowieso, z.B. gibt es beim "Milan Supermarkt" Kirschen aus Chile importiert!!!! Um 6,99 Dollar das Pfund, das ist für ein Kilo Kirschen 224.- Schilling, die Spinnen die Amis!!! Wer kann sich das leisten? Wir sicher nicht!! Wenigstens ist hier das Einkaufen nicht so ein Problem wie in Coconut Grove wo man kilometerweit laufen muß bis zum nächsten Supermarkt. Hier kann man mit dem Dingi bei der Bootsrampe neben der Coast Guard anlegen und hat nur 200 m zum Supermarkt, allerdings darf man das Dingi unter Tage nicht länger als 30 Minuten dort lassen, sonst bekommt man ein Ticket, da die Mole freizuhalten ist, für die Leute die Ihre Boote zu Wasser lassen wollen, speziell am Wochenende ist hier großes Gedränge!

 Samstag 30. Dezember 2000 Es ist nicht zu glauben, aber unsere Post ist da und damit unsere Kreditkarten, allerdings diesmal mußte Dubravka nicht zur Post und wieder zwei Stunden warten, eher das Gegenteil. Diesmal hat der bescheuerte Postler, obwohl der Brief „eingeschrieben“ von Schluchz aufgegeben wurde, nicht mal eine Unterschrift verlangt und den Brief mit den drei Kreditkarten in den Hausbriefkasten gesteckt wo jeder die Post sehen kann da nicht für jeden ein eigener Postkasten vorhanden ist und somit jeder Zugang hat! Zum Glück hat Dubravka den Brief entdeckt bevor es wer anderer tat. Sie haben zwar hier Preise bei der Post wie beim „Juwelier“ aber das System ist schlechter als in der dritten Welt!

Da Gabriela der Meinung ist, daß ich mich zu oft wiederhole, wenn ich sage, daß dieses Volk die „dümmsten“ sind, werde ich es versuchen nicht mehr so oft zu schreiben, aber...! Bereits vor mehr als 35 Jahren als ich Amerika das erste Mal bereiste mußte ich feststellen, daß ich noch nie, außer in der „dritten Welt“ so viele Leute mit so wenig Allgemeinbildung getroffen habe. Nun der Aufenthalt hier in Florida hat es noch mehr verstärkt und in jeder Situation bestätigt. Ich bin zwar der Meinung, daß man die Dummheit der Leute im Micky Maus Land gar nicht oft genug an den Pranger stellen kann, damit es auch wirklich ein jeder begreift der es nicht am eigenen Leib in diesem Land erfahren hat. Es tut mir sogar irgendwie leid, denn wir haben viele nette Leute hier getroffen und die haben uns auch teilweise viel geholfen, aber im großen und ganzen sind der Rest, was ungefähr 90% sind, in vier große „I I I I“ einzuordnen und beschreiben. Ich werde in weiterer Folge im Buch immer wenn ich wieder über das Micky Maus Land schimpfen will, nur mehr kurz die vier „IIII“ anführen und der Leser weiß Bescheid was ich damit meine, nämlich folgendes:

IIII: Incredibly  - Insane  -  Ignorant  -  Idiot

Frei Übersetzt würde es ungefähr bedeuten:

unglaublich geisteskranke unwissende Idioten!

Ich bin froh, das der Österreicher wenigstens "raunzt" und "keppelt" auch wenn er sonst nicht viel dagegen unternimmt, aber hier gibt nur stumpfsinnige „Schafe“!!!

Samstag 31. Dezember 2000 Wir hatten in der Nacht nur 8° und welche Freude kommt auf, die tiefsten Temperaturen in Florida seit 1918!!!! Hätten wir unseren Ofen nicht gehabt, wären wir wahrscheinlich erfroren. Warum immer ich gerade die ärgsten Wetterkapriolen mitmachen muß ist mir etwas unverständlich. Mit der ersten Key of Life hatte ich in Aprilia Maritima / Lignano 25° Minus und eine 30 cm Eisdecke in der Marina mit einem halben Meter Schnee, auch damals seit 45 Jahren der kälteste Winter!!

[1] AFFENKÄFIG: auch "Touristendschangler", die niedrigste Form des Touristentransportes. Meistens Holzboote mit Masten als "Pseudosegler" getarnt die als "Piratenfahrten" eine bestimmte Route befahren.

[2] Position: 25°47’9 N und 80°09’0 W

[i] AUFLANDIG: Wenn der Wind von See in Richtung Land weht. (Gegenteil:ablandig.)


 Key of Life Co.Ltd. Sailing Club ANKH - Erich Beyer, Dir. Postfach 377 A-1140 WIEN - AUSTRIA - zuletzt aktualisiert: 18.01.2009 08:15